Schüleraustausch Changzhi 2015
13. April bis 26. April

Persönliche Berichte



Tag der Ankunft, 14.04.2015
Okay, wo fange ich an? Ich liege gerade im Bett, es ist mittlerweile 24 Uhr chinesischer Zeit. Es waren anstrengende 30 Stunden in Zug, Flugzeug und Bus, dennoch ging die Zeit schneller rum als gedacht. Als wir in Changzhi angekommen waren, war dann auch der Lässigste unter uns total aufgeregt und gespannt, und uns erwarteten an der Taihang High School nicht nur unsere Austauschschüler wie gedacht, nein, sondern auch der Rest der 1000 Schüler, die diese Schule besuchen. Alle machten Fotos von uns und stellten sich in der Reihe auf um ein Spalier zur Aula für uns zu bilden. Wir waren das absolute Highlight !! Nach der Begrüßung in der Aula sind meine Gastschülerin, ihre Mutter und ich direkt zu ihr nach Hause , das Reihenhaus liegt sehr nah an der Schule und wir konnten laufen. Dort angekommen erwarteten mich ihre Oma und ihr Vater bereits. Völlig aufgeregt standen sie schon im Treppenflur ohne zu wissen, wann wir ankommen könnten. Ich bin rein und habe direkt die Wahl zwischen zwei Paar Hausschuhen gehabt, denn in China trägt man keine Schuhe im Haus und läuft auch nicht barfuß. Somit wurde mir dann direkt das Bad, mein eigenes schön eingerichtetes Zimmer und die Küche gezeigt , alles beschriftet und ausgeschildert damit ich mich nicht verlaufe in der Wohnung, welche größer war als ich gedacht hätte. Ich wurde an den Tisch gebeteten, auf dem Erdbeeren, Nüsse, Tomaten, Kuchen, Spezialitäten und mein erstes typisch chinesisches Gericht rice dumblings auf mich warteten. Und das alles geschah in einem Zeitraum von einer geschätzten Minute und ich hatte nichtmal Zeit mich noch bei Vater und Großmutter vorzustellen. Der Rest der Familie hatte bereits gegessen und somit saß ich mit meiner Gastschülerin am Tisch und habe zu dem Essen heiße Milch getrunken. Nach dem Essen wurde mir direkt angeboten eine Dusche zu nehmen, und mir fiel ein Stein vom Herzen , denn ich habe mit allem gerechnet, bevor ich nach China geflogen bin, also auch damit, dass meine Familie gar keine Dusche haben könnte. Mir wurde erklärt, wie sie funktioniert, und es wurden mir direkt alle möglichen Utensilien angeboten, die man gebrauchen könnte um sich für das Bett fertig zu machen. Dazu gehörte nicht nur Shampoo, Zahnbürste , Zahnpasta und ein Handtuch, neeeein , denn ich bekam direkt auch noch ein Schlafgemach oder wie ich es bezeichnen mag dazu angeboten. Nun liege ich hier also in einem süßen Kleidchen, was scheinbar mein Schlafanzug sein möchte, und einem Mantel eingekuschelt im Bett und das im Haus meiner absolut freundlichen Gastfamilie, in der ich die nächsten fünf Tage wohnen darf. Ich bin schon gespannt, was uns morgen alles erwartet! Jillina;) 

"Dort hältst DU es keine drei Tage aus!"

Ich stellte mir China folgendermaßen vor: schmutzige Straßen, kleine Wohnungen, Plumpsklos, Hundefleisch und Froschbeine zu Mittag, und geschlafen wird auf dem Boden. Und trotzdem zog es mich in die Provinz Changzhi! Es stellte sich in den letzten Tagen heraus, dass diese Vorurteile absoluter Blödsinn sind! Auf den Straßen liegt wenig bis gar kein Müll, die Wohnungen sehen aus wie bei uns Zuhause mit ein paar Besonderheiten, welche mir persönlich sehr gefallen! Naja, die Toiletten sind in der Öffentlichkeit nicht gerade der Burner, dennoch lässt es sich so leben und wir werden die nächsten 10 Tage mit den Löchern in öffentlichen Toiletten klarkommen(müssen). Meine Austauschschülerin hat noch nie Hund gegessen und findet es ein wenig kurios, dennoch sagt sie, dass im Süden von China viele Spezialitäten gegessen werden, ich denke das bedeutet, dass dort Hund ein sehr leckeres Gericht ist. Und auf dem Boden wird hier nicht geschlafen, auch wenn es sich so anfühlen mag auf den Betten ohne Matratzen.. Wir sind mittlerweile drei Tage hier und mir gefällt es hier außerordentlich gut. Es ist einfach eine komplett andere Welt! Einen festen Freund/ Freundin ? Kann man hier echt vergessen! Es ist verboten, weil es vom Lernen ablenke und Lernen ist hier das A und O. Einer unserer Schüler erzählte im Englischunterricht etwas über unsere Schule als er sich vorstellen wollte und erzählte, dass unser Schulsystem nicht so streng sei und wir weniger Schule und weniger Hausaufgaben haben als die chinesischen Schüler. Die Lehrerin reagierte sehr streng und war ziemlich aufgebracht und sagte zu ihren Schülern, dass sie lernen müssen, damit aus ihnen etwas wird und dass die Deutschen nicht so viel erreichen werden durch solch ein Schulsystem. Sie sagte "lernen ist alles, alles was ihr braucht". Meine Schülerin sagte mir auch, dass die Schuluniform, welche sie tragen, beabsichtigt nur zu groß erhältlich sei für sie, damit die Schüler hässlich seien. Make-up, offen-getragene Haare, Ohrringe und ähnliche Sachen können die Schüler hier vollkommen vergessen, das ist erst erlaubt sobald sie Erwachsen sind (mit 18 Jahren) und nicht vorher. Andere Länder andere Sitten! Jillina:)

"may I take a picture ? "
 
Sobald wir den Schulhof betreten haben , ging es auch schon los. Hunderte der ca.3000 Schüler entdeckten uns sofort sodass es keinen Ausweg mehr gab . Fotos , Umarmungen und Autogramme waren sehr beliebt, und das nicht nur am ersten Tag! Jeden Morgen stehen wir bereit für Fotos , und Unterschriften . Sei es vor der Schule , in den Klassen oder auf der Straße, so werden wir auch in der Öffentlichkeit angesprochen und um Bilder gebeten , sodass wir uns manchmal nicht wie ein Tourist in China sondern wie ein prominenter vorkommen . Die Freude ist bei jedem Bild ungemein groß. Es ist zwar schwer mit jedem der Schüler ein Bild zu machen , in einer so kurzen Zeit , jedoch versuchen wir uns für Alle Zeit zunehmen. Nicht nur fotografierwütige Schüler kamen auf uns zu , sondern auch ein Fernsehteam war vertreten.
So werden wir auch in den nächsten Tagen wieder das Objekt vieler Chinesen sein .. 
 
( A.E.& A.B)
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden